Im Hafen von Rotterdam hatten wir ja bereits am fünften Urlaubstag eine Hafenrundfahrt gemacht und uns dort die Maasvlakte angeschaut. Trotzdem fuhren wir dort noch einmal hin, um das Gebiet auf eigene Faust zu erkunden. Ich wollte unbedingt noch einmal Schiffe gucken und meine Frau wollte unbedingt zum Maasvlakte-Strand, denn dort sollte eine gute Chance bestehen Fossilien zu finden. Also machten wir uns auf den Weg …
Bereits die Fahrt dorthin fand ich sehr interessant, denn nachdem wir das Centrum von Rotterdam passiert hatten, befanden wir uns bereits im Hafengebiet. Allerdings waren es von dort aus noch rund 40km bis zur Maasvlakte. So konnten wir bereits links und rechts der Autobahn das Geschehen im Hafen beobachten. Je näher wir der Maasvlakte kamen, desto leerer wurde die Straße. Am Ende waren wir das einzige Auto, welches sich dort fortbewegte.
Nur einige Zeit später hatten wir dann allerdings das Problem, vor dem ich bei all unseren Fahrten die meiste Angst hatte: das Navigationssystem versagte. Das fest im Auto installierte System meldete eine „Offroad“-Fahrt und zeigte uns eine Position mitten im Meer an. Das Handy funktionierte ein klein wenig besser. Hatte aber auch Probleme eine Route zu berechnen und meldete ständig das ich rechts in Sackgassen abbiegen sollte. Nachdem ich zweimal den Anweisungen gefolgt bin und jedes mal wenden musste, entschloss ich die Navigationssysteme zu ignorieren. Ich versuchte mich dann an markanten Positionen, die ich auf der Hafenrundfahrt gesehen hatte, zu orientieren. Durch diese Technik fanden wir dann ohne weitere Wendemanöver den Maasvlakte-Strand.
Der Strand war für mich der schönste vom ganzen Urlaub. Es gab zwar keine Strand-Restaurants, ja nicht mal einen Imbiss, aber dafür war der Strand sehr sauber. Angenehm war auch, das dort nur relativ wenig Menschen unterwegs waren. Am Spülsaum lag lauter interessantes Treibgut. Wir fanden schöne Holzstücken, Steine, Muscheln und sogar kleine Seeigel. Toll fand ich auch, das ich meinen Kindern einen lebendigen Seestern zeigen konnte.
Nach dem Strandbesuch fuhren wir, wieder ohne Navigationsgerät, in Richtung Norden, denn ich wollte ja noch Schiffe gucken. An der Hafeneinfahrt entdeckten wir dann auch einen Parkplatz mit einem Imbiss. Da wir Hunger hatten, aßen wir dort unser Mittag. Wie es sich für einen solchen Ort gehört, war der Imbiß total auf das Thema Frachtschiffe ausgerichtet. Überall hingen Bilder von großen Schiffen an den Wänden. Auf dem Fensterbrett standen Ferngläser und anstelle von Musik konnte man den Schiffsfunk hören. Dort bekam ich dann auch bereits mit, das sich das Schiff Majestic Maersk in Richtung Nordsee bewegte. Dieses Schiff ist ein Schwesterschiff der Marie Maersk, welches wir vor einigen Tagen gesehen hatten. Kurze Zeit später konnten wir dann auch beobachten, wie das Schiff den Hafen verließ und sich gleichzeitig ein weiteres riesiges Frachtschiff in Richtung Hafen bewegte.
Unsere nächste Station war der Ziegenbauernhof „De Mèkkerstee„. Dort konnten die Kinder einige Tiere streicheln, Hühner mit Gras füttern und sich auf einem kleinen Spielplatz austoben. Außerdem konnten wir beobachten, wie die Ziegen gemolken werden. Die Tiere gingen selbstständig in die kleinen „Melkboxen“. Eine Bäuerin legte anschließend den Ziegen nur noch das Melkgeschirr an und startete den Melkvorgang. Nach einiger Zeit lösten sich die Melkgeschirre vom Euter der Ziegen und die Tiere gingen selbstständig zum Fressen in den Stall. In einem kleinen Hofladen kaufte meine Frau noch ein Stückchen Ziegenkäse und wir begaben uns wieder in Richtung Ferienwohnung.
Da ich mir vorgenommen hatte, den Sandmotor bei Kijkduin anzusehen und sich der Urlaub langsam dem Ende näherte, nutzte ich die Gelegenheit und hielt auf dem Rückweg in Kijkduin an. Wir aßen an einem Imbiß direkt am Strand super leckeren Kibbeling zum Abendbrot. Anschließend gings dann runter zum Strand. Ganz bis zum Sandmotor schaften wir es allerdings nicht. Denn den Kindern wurde kalt und wir beschlossen dann doch lieber zur Ferienwohnung zurückzufahren. Aber immerhin von weitem konnte ich einen Blick auf den Sandmotor werfen. Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir dann noch einen Hasen in den Dünen, der genug Geduld hatte damit ich ihn fotografieren konnte.