Nachdem der letzte Tag sehr anstrengend war, wollten wir den fünften Urlaubstag wieder ruhiger angehen. Bereits im letzten Jahr war ich vom Rotterdamer Hafen fasziniert, daher wollte ich dort dieses Jahr auch unbedingt wieder hin. Diesmal sollte es allerdings nicht direkt nach Rotterdam gehen. Ich interessierte mich vielmehr für den westlichen Teil des Hafens, wo die richtig großen Schiffe be- bzw. entladen werden.
Bevor es zum Hafen ging, fuhren wir allerdings zum Maeslant-Sturmflutwehr, welches die Stadt Rotterdam vor Überschwemmungen bewahren soll. Im Madurodam sahen wir ja bereits ein Modell des Sturmflutwehrs und ich konnte den Kindern bildlich erklären wie es funktioniert. Wir alle wollten aber unbedingt noch sehen, wie groß es in Wirklichkeit ist. Ich hatte es mir ehrlich gesagt deutlich kleiner vorgestellt. Es war so groß, das es mir unmöglich war, beide Seiten des Sturmflutwehrs auf ein normales Foto zu bringen. Ich habe es nur in einer zusammengesetzten Panoramaaufnahme hinbekommen. Es ist wirklich sehr beeindruckend, was die Niederländer dort zum Schutz ihrer Heimat gebaut haben.
Direkt am Sturmflutwehr befand sich ein Besucherzentrum, welches laut Angaben im Internet kostenfrei besichtigt werden konnte. Als wir hineingehen wollten, wurden wir darauf hingewiesen, das es 2 Euro Eintritt kosten würde. Wir waren etwas irritiert, bezahlten aber trotzdem und schauten uns die Ausstellung an. Sehr schön fand ich, das sich dort nochmal ein Modell des Sturmflutwehr befand, welches allerdings per Hand geöffnet und geschlossen werden konnte. Diesmal erklärten allerdings die Kinder mir die Funktionsweise.
Direkt neben dem Besucherzentrum konnte man Karten für eine Schiffrundfahrt im Rotterdamer Hafen kaufen. Diese sollte rund 2 Stunden dauern. Wir kaufen uns Karten und begaben uns in Richtung Schiff. Auf dem Weg dorthin sahen wir ein paar Enten, welche zum Fressen mit dem Kopf immer wieder unter Wasser gingen, so das nur noch der Po herausschaute. Dies sollte später das Thema des Tages werden.
Gegen 12.45 startete dann die Hafenrundfahrt. Als erstes ging es direkt am Maeslant-Sturmflutwehr und dem Besucherzentrum vorbei, aber auch von Seeseite lies es sich nicht besser fotografieren. Allerdings fiel mir erst hier auf dem Schiff auf, das das Sturmflutwehr gerade neu angestrichen wurde. Zwei Arbeiter waren damit beschäftigt an einem Teil neue weiße Farbe anzubringen. Anschließend ging es an den beiden England Fähren vorbei in Richtung Nordsee.
In einer kleinen Lücke in den Damm, der sich in der Mitte des Wasserweges befand, drehte das Schiff dann in Richtung Hafenanlagen. Es ging vorbei an einem Petroleum-Terminal mit riesigen Lagertanks und einem unbeschreiblich großen Container-Terminal. Dort wurde gerade ein großes Containerschiff entladen und gleichzeitig wurde es von 2! Binnenschiffen betankt. Anschließend konnten wir den künstlich aufgeschütteten Bereich der Maasvlakte bestaunen. Für mich ist es unvorstellbar, das die riesigen Flächen dem Meer entrungen wurden. Auf dem Rückweg sah ich hinter dem Deich der Maasvlakte ein weiteres blaues Containerschiff, welches sich auf dem Hafen zubewegte. Es war die Marie Maersk , eines der größten Containerschiffe der Tripel-E-Klasse, mit über 18000 Containern an Bord.
Nach der Hafenrundfahrt fuhren wir nach Hoek van Holland an den Strand. Ich konnte dort noch ein wenig Schiffe beobachten und die Kinder gingen ihren Lieblingsbeschäftigungen, Muscheln sammeln und Sandburgen bauen, nach. Gerade das Sandburgen bauen machte sehr viel Spaß, da wir versuchten unsere Sandburg durch einen selbst errichteten Sand-Deich zu schützen. Wie dieser geformt sein musste, hatten wir ja im Besucherzentrum des Maeslant-Sturmflutwehrs gelernt.
Da das Wetter gut war, wollten wir an diesem Tag auch noch baden gehen. Ich ging in etwa bis zu den Knien ins Wasser und die Kinder tobten herum. Die Lütte war kurz etwas unaufmerksam und wurde von einer Welle umgerissen. Im ersten Moment erschrak sie sich sehr, dann aber erinnerte sie sich an die Enten am Schiff und erklärte stolz, das sie das auch einmal ausprobierten wollte. Zum Abschluss des Tages gingen wir in einem Imbiss Abendbrot essen und fuhren dann zurück zur Ferienwohnung.