Da wir im letzten Jahr recht wenig Zeit hatten um uns Amsterdam anzuschauen, entschieden wir uns dieses Jahr nochmals hinzufahren. Außerdem hatten wir ja noch die Hollandpass-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr. Diese konnten in Amsterdam für eine mehrstündige Stadtrundfahrt mit einem amerikanischen Bus genutzt werden.
Im letzten Jahr hatten wir ja eine schöne Möglichkeit gefunden, in der Nähe des Stadtzentrums kostenlos zu parken. Also fuhren wir wieder zu dem Parkplatz und entdeckten als erstes überall Parkscheinautomaten. Da wir nicht groß weitersuchen wollten und die Gebühren auch nicht all zu teuer waren, entschieden wir uns trotzdem dort zu parken. Als wir am Automat den Parkschein ziehen wollen waren wir dann allerdings sehr verwirrt. Zum einen gab es keinen Münzeinwurf und auch das Fach, wo man normalerweise den Parkschein entnimmt fehlte. Außerdem forderte das Display einen auf, die „Licence Plate Number“ einzugeben. Mir war so, als wenn ich irgendwo gelesen hatte, das man sich für das Parken in Amsterdam auf einer Homepage im Internet registieren musste. Also stiegen wir wieder ins Auto und wollten zu einem der Park&Ride Parkplätze fahren. Ich hatte dann allerdings die Idee, per Handy kurz im Internet nachzuschlagen, was die „Licence Plate Number“ ist. Als ich dann las, das das Nummernschild damit gemeint ist, war auf einmal alles klar. Durch die Eingabe des Nummernschildes war es schlicht nicht mehr notwendig, sich einen Parkschein ins Auto zu legen und bezahlt wurde mit Kreditkarte. Trotzdem war mir bei der Sache irgendwie ein wenig unwohl, da „Falschparker“ theoretisch mit einer Überwachungskamera hätten ermittelt werden können. Ob dies allerdings wirklich so gemacht wird, weiß ich nicht.
Wie auch im letzten Jahr fuhren wir mit der kostenlosen Fähre hinüber zum Hauptbahnhof. Am Hauptbahnhof erinnerte ich mich daran, was für Probleme wir doch im letzten Jahr damit hatten, den Kinderwagen durch die Sperren zur Ticketkontrolle zu bekommen. Mir fiel das auf, weil wir diesmal ganz automatisch die breiteren Sperren ansteuerten und dabei sind die Kinder mitlerweile so groß, das wir ohne Kinderwagen unterwegs waren. Im Zentrum von Amsterdam tauschten wir als erstes unsere Hollandpass-Tickets gegen Tickets für die Stadtrundfahrt um. Dies klappte problemlos und ersparte uns pro Person über 15 Euro. Da noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Buses war, schlenderten wir noch etwas durch die Geschäfte in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Den Bus, der direkt am Hauptbahnhof abfahren sollte, entdeckten wir relativ schnell. Beim Einsteigen wurde jedem von uns ein paar Kopfhörer ausgehändigt, die wir am Platz in eine dafür vorgesehene Buchse anschließen konnten. Außerdem konnte man dort auswählen in welcher Sprache man die Erläuterungen der Stadtrundfahrt hören wollte. Die Kinder konnten sich beide nicht so recht entscheiden, welche Sprache sie denn hören wollten. Die 20 Minuten bis zur Abfahrt des Buses wurde also verschiedenes ausprobiert. Dabei lief auf allen Kanälen die gleiche Musik. Die Stadtrundfahrt gefiel mir persönlich besser als die Grachtenfahrt, die ich vor einigen Jahren bereits mitgemacht hatte. Durch die höhere Sitzposition war die Busfahrt deutlich besser zum Fotografieren, auch wenn die Fensterscheibe mehr oder weniger störte.
Ungefähr nach der Hälfte der Rundfahrt hielt der Bus an einer Diamantenschleiferei an. Dort gab es für uns eine Führung, bei der uns erklärt wurde wie aus einem Rohdimanten ein Brilliant geschliffen wird. Anschließend wurden uns auch einige Steine gezeigt, die ungefähr den gleichen Wert hatten wie unser Einfamilienhaus. Positiv aufgefallen ist mir dort, das meine große Tochter sehr interessiert war und mit ihrer Kamera sehr bewusst Bilder der Brillanten gemacht hat. Allerdings hatten die Angestellte der Schleiferei und ich natürlich auch etwas Angst, da die beiden Lütten in der ersten Reihe saßen, sich über den Tisch beugten und sich sicherlich in keinster Weise bewusst waren, was so ein kleiner Stein kostet. Auf der zweiten Hälfte der Busrundfahrt nutzte mein kleinster Schatz die Zeit zum Mittagsschlaf. Es sah voll süß aus, wie sie mit den Kopfhörern in den Ohren schlief.
Nach der Stadtrundfahrt gingen wir nochmals eine Runde in die Fußgängerzone. Die Kinder kauften sich einen großen Beutel Stroopwafeln, von denen sie bereits beim probieren nicht genug kriegen konnten. Bis etwa zum Königspalast machte auch mir der Stadtbummel Spaß, dann allerdings wurden die Souvenierläden immer weniger und dafür wurden die Filialen der üblichen großen Modeketten immer mehr. Außerdem waren so dermaßen viele Menschen in den engen Gassen unterwegs, das man dort nicht mehr gemütlich schlendern konnte. Man wurde eher durch die Gassen getrieben. Sehr schön fand ich allerdings die Albert Hein ToGo Filiale, die wir auf dem Rückweg entdeckten. Dort gab es ausschließlich fertig zubereitete Speisen, die man gut unterwegs essen konnte. Für die Kinder kauften wir Pfannkuchen mit Sirupfüllung, für meine Frau ein Sandwich und ich suchte mir klein geschnittene Mangostücke aus. Diese aßen wir dann, als wir am Hauptbahnhof auf die Fähre warteten, die uns zurück zu unserem Auto brachte.