Zu den Dingen, die man in Holland unbedingt gemacht haben sollte, zählt für mich eine Radtour dazu. Denn die Niederlande sind weit über ihre Grenzen hinweg als Radfahrer-Nation bekannt. Wir hatten uns überlegt, von Den Helder aus mit der Fähre nach Texel zu fahren und uns dort Räder auszuleihen. Laut Google-Maps sollte die Insel in rund 4 Stunden Fahrzeit zu umrunden sein.
Ich freute mich besonders auf die Radtour, da wir schon seit Jahren keinen Tagesausflug mit dem Rad mehr gemacht hatten. Zu Hause scheiterten Radtouren immer daran, das wir für die Kinder keine Transportmöglichkeiten hatten und zum selber fahren sind sie eben noch zu klein. Auf Texel wollten wir uns daher 2 Kinderanhänger ausleihen …. ein großer Fehler wie sich herausstellen sollte.
Bereits auf der Fähre nach Texel stellte ich fest, das es doch ganz schön windig war. Ich war aber fest davon überzeugt, das der Wind hoch oben auf der Fähre viel stärker sein müsste als auf der Insel. Als ich dann auch noch sah, das relativ viele Leute ebenfalls zur Fahrradvermietung gingen, war ich mir 100%ig sicher, das es eine schöne Radtour werden würde.
Als die Kinder in ihren Anhängern Platz genommen hatten und wir die ersten 100 Meter gefahren sind, änderte ich meine Meinung schlagartig. Das Fahren war so anstrengend, das man kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit schaffte. Ohne die Kinderanhänger wäre es sicherlich irgendwie gegangen. Aber der Gegenwind verfing sich in den Anhängern und damit hatten wir 2 recht große „Bremssegel“ dabei. Recht schnell wurde die geplante Strecke reduziert, musste dann allerdings nochmals reduziert werden.
Schlussendlich schaften wir es nur bis De Koog, wo wir in einem Restaurant Mittag aßen und anschließend bist nach Den Burg, wo wir durch das Stadtzentrum schlenderten und für die Kinder Süßigkeiten kauften. Insgesamt waren wir den ganzen Tag unterwegs, aber schafften nur geschätzte 15-20 km Strecke. Noch nie bin ich eine kürzere Radtour gefahren.
Trotzdem hat mir Texel landschaftlich sehr gut gefallen. Am Strand die wunderschönen Dünen, dahinter die Weideflächen mit den Schafen und dazwischen kleine idyllische Dörfer. Ich kann mir gut vorstellen mehr Zeit auf Texel zu verbringen. Allerdings werde ich dort nie wieder bei starkem Gegenwind radfahren.