Bereits recht lange vor unserem Holland-Urlaub grübelte ich über die Frage, ob sich ein Tagesausflug nach Rotterdam lohnen würde. Mich persönlich interessierte der Rotterdamer Hafen, aber auch die moderne Architektur der Stadt wollte ich gerne einmal sehen. Aber dafür eine Anreise von 140 km in Kauf nehmen? Schlussendlich entschieden wir uns dann aber doch nach Rotterdam zu fahren. Und im nachhinein muss ich sagen: Ich bereue es nicht.
Um möglichst viel von dem Tag zu haben, machten wir uns bereits im 9 Uhr auf den Weg in Richtung Rotterdam und bereits auf der Fahrt gab es einiges zu entdecken. Meine Kinder waren fasziniert von einem Containerschiff, welches in einem Kanal fuhr, der die Autobahn kreuzte. Meine Frau war von dem regen Flugverkehr am Flughafen Schiphol erstaunt und mich beeindruckte die Größe der Autobahn. 6 spurige Autobahnen mit mehreren Autobahnbrücken übereinander sehen einfach nur gigantisch aus. Kurz vor 11 Uhr erreichten wir das Parkhaus in Rotterdam, welches ich mir im Vorfeld ausgesucht hatte.
Unser Timing war damit perfekt, denn wir erreichten das Schiff zur Hafenrundfahrt (Spido Tour) ohne längere Wartezeiten. In den darauf folgenden 75 Minuten bekamen wir einen kleinen Einblick in die gigantisch großen Hafenanlagen von Rotterdam. Während der Rundfahrt waren mehrsprachige Erklärungen per Lautsprecher zu hören, so das man das gesehene besser zuordnen konnte. Gerade die Statistiken zum größten Hafen Europas sind erstaunlich. So wurden im letzten Jahr zum Beispiel fast 100 Mio Tonnen Rohöl im Hafen angeliefert und zur Hälfte direkt vor Ort in 4 Raffinerien weiterverarbeitet. Das Benzin, welches ich in Holland verfahren habe, stammte also höchstwahrscheinlich von dort.
Nach der Hafenrundfahrt bummelten wir etwas durch die Stadt. Meine Frau hatte hauptsächlich Augen für die zahlreichen Geschäfte, die Kinder sahen jede Treppe als Spielplatz an und ich schaute mir die Architektur an. Sehr schön fand ich zum Beispiel eine Fußgängerunterführung unter einer Hauptstraße, die links und rechts von kleineren Geschäften umgeben war. Nicht zu vergleichen mit den muffigen, beklemmenden Unterführungen, wie sie hier in Berlin anzutreffen sind.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir den Euromast. Auf dem Turm befindet sich die höchste Aussichtsplattform von den Niederlanden. Der Ausblick von dort oben über die Stadt und den Hafen war herrlich, vor allem weil wir das Glück hatten, das an dem Tag perfektes Wetter herrschte. Etwas schade war allerdings, das die Glasscheiben, durch die man senkrecht nach unten schauen konnte total zerkratzt waren. Auf dem Weg zum Auto machten wir noch an einen Imbiss halt und aßen jeder ein „Surinaamse Broodje“. Der Tag in Rotterdam war für mich der beste Urlaubstag. Rotterdam, wir sehen uns bestimmt noch einmal wieder.